M&A Monitor August 2024

Vorwort

Wir freuen uns, Ihnen hier die 12. Ausgabe des M&A Monitor DACH vorstellen zu dürfen.

Mit dem Monitor, stellen wir Ihnen Daten und Trends aus H1-2024 für Unternehmen aus der DACH-Region, mit einem Umsatz von €1 Millionen bis €50 Millionen, zur Verfügung.

Der Dealsuite DACH Monitor gibt Ihnen regelmäßige Einblicke in relevante Aspekten des Marktes. Somit sorgen wir für ein besseres Marktverständnis und zusätzliche Transparenz , um zu mehr und besseren Abschlüssen beizutragen.

Dealsuite ist das vollständigste Tool für M&A Professionals in Europa und bringt alle Akteure im M&A Ökosystem auf einfache und intuitive Weise zusammen.

Floyd Plettenberg MSc. EMFC
CEO Dealsuite

I Transaktionen

Die Anzahl der Transaktionen auf Verkäufer- und Käuferseite stieg in H1-2024 weiterhin an.

Die Berater, die an dieser Untersuchung teilnahmen, haben in H1-2024 folgende Transaktionen durchgeführt:

Bei einem Teil der verkauften Unternehmen war sowohl auf der Verkäufer-, als auch auf der Käuferseite ein Befragter beteiligt. Die Summe der Transaktionen ergibt sich also nicht aus der Summe der Akquisitions- und Verkaufstransaktionen.

Im ersten Halbjahr 2024 verzeichneten wir einen Anstieg um 13% bei der Anzahl der käuferseitigen Transaktionen; auf der Verkäuferseite um 2%. Beide Werte unterstreichen den bereits in vorherigen Ausgaben beobachteten positiven Trend: die Anzahl der M&A Transaktionen im KMU Markt ist hoch.

Die Anzahl der käuferseitigen Transaktionen nimmt in H1-2024 stark zu. Wir beobachten diese Entwicklung in alle Regionen des M&A Monitors und gehen darauf in einem neuen Absatz in der aktuellen Fassung des M&A mid-market trends report 2024 ein.

In dem Bericht wird beschrieben, wie zusätzlich zu Käufern die proaktiv nach Übernahmezielen suchen, die Käufer die als “offen für Gelegenheiten” (eher opportunistisch) agieren, wieder zunehmend am Markt aktiv sind.

Die meisten Transaktionen fanden in der Branche Industrie & Produktion (19%) statt. Die Branche Unternehmensdienstleistungen verzeichnete mit 4 Prozentpunkten den größten Zuwachs.

Auf Grundlage dieses M&A Monitors kann man Aussagen über die Verteilung der Transaktionen nach Branchen treffen (siehe Darstellung 2). Zum wiederholten Mal fanden die meisten Transaktionen in der Industrie- und Produktionsbranche statt. Dieser Wert verschlechterte sich jedoch um 3 Prozentpunkte im Vergleich zu H2-2023 auf 19% der Gesamtheit.

In der Branche Unternehmensdienstleistungen wurde ein erheblicher Zuwachs verzeichnet. Der Anteil der Transaktionen in der Branche erhöhte sich um 33% im Vergleich zu H2-2023.

Ebenfalls um 3 Prozentpunkte rückläufig sind die Transaktionen in der Branche Software-Entwicklung. Zum ersten Mal seit H2-2019 rutscht die Branche damit aus den Top 3 ab.

Das durchschnittliche Transaktionsvolumen verändert sich kaum. Transaktionen mit einem Volumen von mehr als € 10 Millionen nehmen leicht zu.

Bei 59% der Transaktionen lag der Verkaufspreis bei oder unter €5 Millionen. Transaktionen mit einem Volumen von €10 Millionen oder mehr steigen leicht an und machen 23% der Gesamtheit aus.

II Aufträge

Die Auftragslage im ersten Halbjahr 2024 verbessert sich deutlich. 44% der Berater vermeldeten einen Anstieg.

44% der Berater vermelden eine weiterhin steigende oder deutlich steigende Auftragslage, diese Gruppe machte in H2-2023 noch 29% aus. Besonders die Gruppe der deutlichen Anstiege (+25% oder mehr) verdoppelte sich von 7% in H2-2023 zu 15% in H1-2024.

42% der Berater berichteten von einer vergleichbaren Auftragslage wie in H2-2023. 14% der Berater vermelden einen Rückgang der Aufträge.

III EBITDA-Multiplikatoren in DACH

Die durchschnittlichen Verkaufspreise waren mehrheitlich leicht ansteigend. Der durchschnittliche EBITDA-Multiplikator lag bei 5,6.

In unserer vorherigen Untersuchung haben die Sell-Side-Berater den durchschnittlichen EBITDA- Multiplikator nach Branchen definiert. Der durchschnittliche EBITDA-Multiplikator wird für ein Unternehmen in einer spezifischen Branche gezahlt. In dieser Untersuchung haben wir darum gebeten, die Branchenmultiplikatoren aus H2-2023 zu überarbeiten.

Der durchschnittliche Multiplikator in allen Branchen hinweg liegt bei 5,6. Die Branchenmultiplikatoren variieren zwischen 3 (Einzelhandel) und 8,6 (Software-Entwicklung).

Die Ergebnisse dieser Untersuchung stellen einen Ansatzpunkt für die geltenden Branchenmulti- plikatoren dar. Sie bieten damit einen guten Richtwert als Gegenprüfung der Unternehmensbewertung in der nahen Zukunft.


Auf der Grundlage der Forschungsdaten kann mit 95%iger Sicherheit gesagt werden, dass der wahre Wert des Parameters zwischen den beiden Grenzen des Konfidenzintervalls liegt.

IV EBITDA-Multiplikatoren in Nachbarländern

In der letzten Ausgabe des M&A Monitors haben wir die durchschnittlichen EBITDA-Multiplikatoren der DACH-Region mit den Multiplikatoren der Nachbarländer verglichen. Aus diesem Vergleich ging eindeutig hervor, dass grenzüberschreitende Transaktionen deutliche Vorteile bieten können.

Für diese Ausgabe haben wir zum ersten Mal auch Daten zu den EBITDA-Multiplikatoren für Mittel- und Osteuropa erhoben.

Der durchschnittliche EBITDA-Multiplikator ist in allen Regionen angestiegen, in DACH und im Vereinigten Königreich & Irland am stärksten (um 0,1).

Die größte Veränderung im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 in allen Branchen und über alle Regionen hinweg ist in der Bau- & Installationstechnikbranche zu finden: der Multiplikator im Vereinigten Königreich & Irland stieg von 3,2 auf 3,5 an (+0,3).

V Kaufinteressenten nach Branche

Der KMU M&A-Markt bleibt ein Verkäufermarkt - die Nachfrage übersteigt weiterhin das Angebot. Die Nachfrage ist vergleichbar zu H1-2023.

Der M&A-Markt ist weiterhin ein „Verkäufermarkt”. Die Anzahl der interessierten Käufer ist meist höher als die Anzahl der zum Verkauf stehenden Unternehmen. Die Verteilung von Angebot und Nachfrage variiert je nach Branche. Deshalb wurden die Berater gebeten, die Anzahl der ernsthaft interessierten Käufern je Unternehmen für die jeweiligen Branchen anzugeben. Wir führten die gleiche Befragung in der 10. Ausgabe des M&A Monitors (H1-2023) durch.

Die Branche Software-Entwicklung weist weiterhin die meisten interessierten Käufer je Unternehmen auf. Im Durchschnitt war ein Unternehmen in dieser Branche für 16,5 Käufer interessant. Die größten Veränderungen im Vergleich zu H1-2023 sind in der Branche Landwirtschaft & Lebensmittel (+2,1 Interessenten), E-Commerce & Webshops (-1,8) und Industrie & Produktion (-1,7) zu finden.

Der Durchschnitt aller Branchen liegt bei 9,6 interessierten Parteien je zu verkaufendem Unternehmen.

 

VI Unternehmensalter bei Verkauf

Zum ersten Mal befragten wir die M&A-Berater zum Durchschnittsalter eines zum Verkauf angebotenen Unternehmens.

Die Mehrheit der Berater (86 %) gab an, dass das Durchschnittsalter eines zum Verkauf stehenden Unternehmens 10 Jahre oder älter ist.

In den letzten 10 Jahren haben 4 von 10 Befragten eine leichte (37 %) oder starke (3 %) Tendenz zu früheren Unternehmensverkäufen festgestellt, wodurch das Durchschnittsalter der zum Verkauf angebotenen Unternehmen gesunken ist.

Die Hälfte (52%) vernimmt keine wesentliche Veränderung.

VII Ausblick

Die Befragten blicken mehrheitlich positiv auf das erste Halbjahr 2024 zurück und sind auch für H2-2024 optimistisch.

Die Bewertung und Prognose des KMU-Marktes in der DACH-Region basieren auf vielen Faktoren. Eine komplexe Interpretation ist notwendig, um beurteilen zu können, ob es ein guter Markt zu werden verspricht. Dabei werden unter anderem folgende Aspekte einbezogen: die Anzahl der Unternehmer, die ihr Unternehmen verkaufen möchten, die Schwierigkeit eine Finanzierung zu erhalten und die makroökonomischen Entwicklungen.

Die Beratungsfirmen wurden gebeten, eine Bewertung des ersten Halbjahres 2024, sowie eine Prognose für H2-2024 abzugeben. Der Vergleich beider Bewertungen ergibt ein gutes Stimmungsbild für das Vertrauen der Berater in den Markt.

2/3 (66%) der Befragten bewertet die Gesamtleistung des KMU-Marktes im ersten Halbjahr als tendenziell positiv bis sehr positiv. 31% der Befragten nahmen den Markt in H1-2024 als tendenziell negativ wahr. 70% der Befragten sind etwas optimistisch bis sehr optimistisch für sechs Monate.

VIII Dealsuite Plattform Daten

Über Dealsuite bieten M&A-Beratungsfirmen potenziellen Käufern Unternehmen zum Verkauf an. Darstellung 13 zeigt den Jahresumsatz der Unternehmen, die im ersten Halbjahr 2024 auf Dealsuite zum Verkauf angeboten wurden. Je nach Zeitplan der Transaktionen werden einige dieser Deals bis zu Jahresende oder im ersten Halbjahr 2025 entweder abgeschlossen oder kommen nicht
zustande.

Die Plattformdaten für H1-2024 zeigen, dass 34 % der auf Dealsuite gelisteten Deals in der DACH-Region einen Umsatz von weniger als 2,5 Millionen Euro haben. Jeder vierte Unternehmen hat einen Umsatz zwischen 2,5 und 5 Millionen Euro (25%). 23 % der Unternehmen haben einen Umsatz von mehr als 10 Millionen Euro. Diese Daten können als vorläufige Schätzung für die Größe der Unternehmen angesehen werden, die in den nächsten Quartalen wahrscheinlich verkauft werden.

IX Methodik

M&A-Transaktionen in DACH finden meistens im KMU-Markt statt. Die Umfrage dieses Dealsuite M&A Monitors wurde an 495 M&A-Beratungsfirmen gesendet. Angesichts der von diesen Unternehmen durchgeführten Transaktionen stellen sie einen wesentlichen Teil des KMU-Marktes dar. Ein Unternehmen im DACH-KMU-Markt wird mit einem Umsatz von 1 bis 50 Millionen Euro definiert.

An dieser dritten Ausgabe des Dealsuite M&A Monitors nahmen 158 von insgesamt 495 Beratungsfirmen teil, was einer Beteiligung von 32% entspricht. Für diese Studie wurden keine vorläufigen Hypothesen aufgestellt. Nach einem Signifikanztest ist die Anzahl (N) jedoch ausreichend, um die Ergebnisse mit einer 90%igen Genauigkeit zu bewerten (Field, 2011, S. 56-58). Das Forschungsdesign ist auf Anfrage erhältlich.

Verwendete Quellen:
• 158 Fragen und Antworten von Führungskräften aus dem Senior Management
• Brookz Barometer 2015-2023
• M&A Mid-Market Trends Report (2024)
• Damodaran (2011). Equity Risk Premiums (ERP).

Diese Untersuchung wurde unter der Leitung von Alexandre Narayanin & Tim Lammar durchgeführt.

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