Trotz Krieg, Inflation und steigender Zinssätze – der durchschnittliche Verkaufspreis eines Unternehmens bleibt stabil

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29. August 2022 - Obwohl die steigenden Zinssätze und die Inflation für Unsicherheit am Markt sorgen, ist kein nennenswerter Rückgang des EBITDA-Multiplikators in der DACH-Region zu verzeichnen. Der Markt ist weiterhin ein “Verkäufermarkt” und die Nachfrage ist demnach größer als das Angebot.

Nachfolgend die wichtigsten Erkenntnisse des M&A Monitors für die DACH-Region, einer regelmäßig durchgeführten Dealsuite Studie.

Hohe Inflation und steigende Zinssätze

Als Maßnahme zur Bekämpfung der Inflation hat die EZB erstmals seit elf Jahren den Leitzins erhöht, was voraussichtlich Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Finanzierungsmitteln und auf die Verkaufspreise haben wird. 57% der Berater gaben an, dass die steigenden Zinssätze bereits Auswirkungen auf die Verkaufspreise haben.

Verkäufermarkt

Dealsuite bat die M&A-Berater, die Anzahl an Interessenten je vermarkteten Unternehmen anzugeben. Das Ergebnis deutet darauf hin, dass der gegenwärtige M&A-Markt weiterhin ein Verkäufermarkt ist. Die Anzahl der Interessenten ist grundsätzlich höher als die Anzahl der zum Verkauf angebotenen Unternehmen. Im Durchschnitt gibt es 10,3 Interessenten je Unternehmen.

Anstieg der Transaktionsgröße

Die Berater meldeten einen erheblichen Anstieg der durchschnittlichen Transaktionsgröße. Nachdem im zweiten Halbjahr 2021 ein Rückgang gemeldet wurde, stieg die durchschnittliche Transaktionsgröße im ersten Halbjahr 2022 erheblich an. 37% der Transaktionen hatten ein Volumen von mehr als € 7,5 Millionen. Im zweiten Halbjahr 2021 lag dieser Anteil noch bei 22%. Bei 16% der Transaktionen lag die Größe bei über € 20 Millionen.

Grenzüberschreitende Transaktionen

Aus dem Vergleich der durchschnittlichen EBITDA-Multiplikatoren werden die Preisunterschiede für ähnliche Unternehmen je nach Region deutlich. Unternehmen in der DACH-Region werden im Durchschnitt nach wie vor für einen höheren EBITDA-Multiplikator (5,8) verkauft als in Frankreich (5,45), dem Vereinigten Königreich und Irland (5,40) oder den Niederlanden (4,85). Es kann also durchaus interessant sein, Unternehmen im Ausland für einen - im Verhältnis - günstigeren Preis zu erwerben. Durch die Digitalisierung ist es zudem einfacher geworden, grenzüberschreitende Transaktionen durchzuführen. Fast die Hälfte der Berater (48%) gab an, dass die Anzahl an grenzüberschreitenden Transaktionen in den letzten fünf Jahren zugenommen hat.

Trotz Unsicherheiten am Markt bleibt der durchschnittliche EBITDA-Multiplikator stabil

Angesichts der Unsicherheiten auf dem Markt überrascht es, dass der durchschnittliche EBITDA-Multiplikator in vielen Sektoren weiterhin stabil ist und nur ein leichter Rückgang um 0,05 von 5,85 auf 5,8 verzeichnet. Laut Floyd Plettenberg, CEO bei Dealsuite, lässt sich das durch die Tatsache erklären, dass der M&A-Markt nach wie vor ein Verkäufermarkt ist. “Der M&A-Markt ist mit dem Immobilienmarkt vergleichbar. Die Nachfrage ist größer als das Angebot, sodass die Verkäufer höhere Preise verlangen können.” Daher sind die Preise, die für ein KMU gezahlt werden, trotz der Auswirkungen des Krieges, der Inflation und der steigenden Zinssätze aufgrund der hohen Nachfrage nahezu gleichbleibend.

Ausblick

Der Ausblick für den M&A-Markt in der DACH-Region für die zweite Jahreshälfte 2022 ist weniger vielversprechend als in der Vergangenheit. 53% der M&A-Berater erwarten einen stabilen Markt, wohingegen 35% der Berater von einer Verschlechterung des Marktes ausgehen. Nur 12% der Berater erwarten eine Verbesserung des Marktes.

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