Hohe Inflation und steigende Zinssätze - Bei den EBITDA-Multiplikatoren im KMU-Bereich zeichnet sich jedoch weiterhin ein klares Bild
Der durchschnittliche EBITDA-Multiplikator in der DACH-Region ist rückläufig. Im europäischen Vergleich, bleibt er dennoch stark.
Nachfolgend die wichtigsten Erkenntnisse des M&A Monitors für die DACH-Region, der regelmäßig durchgeführten Dealsuite Studie.
Der durchschnittliche EBITDA-Multiplikator in der DACH-Region ist rückläufig
Angesichts der Marktlage überrascht es nicht, dass der durchschnittliche EBITDA-Multiplikator in fast allen Branchen rückläufig ist. Durchschnittlich liegt der Rückgang bei 0,15 von 5,80 auf 5,65.
Lediglich Unternehmen der Software-Entwicklungsbranche und aus dem Gesundheitswesen & Pharma konnten eine positive EBITDA-Multiplikatorenentwicklung in den vergangenen Monaten vermelden.
Hohe Inflation und steigende Zinssätze
Aufgrund der Inflation und steigender Zinsen, vermelden die M&A Berater einen Rückgang der Verfügbarkeit von Transaktionsfinanzierungen und eine geringere Anzahl von Käufern auf dem Markt. Mehrheitlich nannten die M&A Berater (54%) die rückläufige Anzahl an verfügbaren Käufern als Folge der steigenden Zinssätze, was einer Erhöhung dieses Wertes um 20 Prozentpunkte im Vergleich zu H1-2022 entspricht.
Kaum Veränderungen bei der Anzahl von Firmen die zum Verkauf stehen
Trotz, oder aufgrund der anspruchsvollen Wirtschaftslage, sehen die M&A Berater keinen signifikanten Unterschied bei der Anzahl der am Markt zum Verkauf angebotenen Unternehmen.
Auch Klauseln in den Kaufverträgen sind großteilig unverändert. Deutliche Anstiege bei Earn-Out Klauseln und Verkäuferdarlehen sind festzustellen.
EBITDA-Multiplikator in den Nachbarländer
Aus dem Vergleich der durchschnittlichen EBITDA-Multiplikatoren werden die Preisunterschiede für ähnliche Unternehmen je nach Region deutlich. Unternehmen in der DACH-Region werden, im Durchschnitt nach wie vor für einen höheren EBITDA-Multiplikator (5,65) verkauft als in Frankreich (5,35), dem Vereinigten Königreich & Irland (5,10) oder den Niederlanden (4,75). Es kann also durchaus interessant sein, Unternehmen im Ausland für einen - im Verhältnis - günstigeren Preis zu erwerben.
Die größten Unterschiede der DACH-Multiplikatoren verglichen mit denen der Nachbarländer sind in der Bau- & Installationstechnik Branche, wie auch schon in H1-2022 und in den Branchen IT Service Provider und Software-Entwicklung. Besonders im Bereich Software-Entwicklung wird der Unterschied zwischen der DACH-Region und den Niederlanden deutlich, nunmehr liegt der Unterschied bei 2,0-EBITDA.
Ausblick
Der Ausblick für den M&A-Markt in der DACH-Region für die erste Jahreshälfte 2023 ist milde optimistisch. 48% der Berater erwarten einen stabilen Markt, 31% erwarten eine Verbesserung des Marktes und 21% der Berater erwarten eine Verschlechterung.